Verhaltensmodifikation
Quelle: Petzold H. G., Wege zum Menschen, Bd II
Die kognitive Verhaltenstherapie bezieht sich auf die Annahme, dass Verhalten im wesentlichen durch situationsspezifische Stimuli und Konsequenzen bestimmt ist (und nicht durch situationsvariante Persönlichkeitseigenschaften). Diese Annahme impliziert eine Vorhersage von Verhalten aufgrund möglichst repräsentativer Verhaltensstichproben.
7-Stufen-Modell des therapeutischen Prozesses
- Strukturierung der Rollen und des Treadments und Schaffen einer therapeutischen Gemeinschaft
- Motivation, mit dem Therapeuten arbeiten zu wollen
- Formung eines Arbeitsbündnisses - Motivation und Entschluss zu einer Veränderung
- Verhaltensanalyse
- Präzisierung der Problemdefinition
- Identifikation relevanter funktionaler Beziehungen - Vereinbarung von Behandlungsinhalten
- Übereinstimmung der Zielbereiche - Durchführung des Treadments und Motivierung
- Durchführen der Veränderungsprogramme
- Beobachten von Nebeneffekten und ausstrahlenden Effekten
- Motivation zur Erfüllung der Behandlungserfordernisse - Beobachtung des Fortschritts
- Feststellen der Verhaltensänderungen
- Feststellen der Bewältigungsstrategien des Klienten
- event. neue Therapieinhalte einführen - Generalisierung und Beendigung
- Einschätzung und Förderung von Selbst-Management-Fähigkeiten
- Beendigung des Kontaktes
Die funktionale Analyse
- Welche besonderen Verhaltensmuster verlangen eine Veränderung hinsichtlich ihrer Auftretenshäufigkeit, ihrer Intensität oder der Bedingungen, unter denen sie auftreten?
- Welches sind die Bedingungen, unter denen dieses Verhalten erworben wurde und welche Faktoren halten es momentan aufrecht?
- Welches sind die praktikabelsten Mittel, um die erwünschte Veränderung bei diesem Individuum zu erzielen (Umgebungsveränderung, Veränderung des Verhaltens und/oder der Selbsteinschätzung)
Sieben Schritte einer Analyse sollen ermöglichen abzuschätzen, ob eine Behandlung sinnvoll ist und wenn ja, mit welchen Zielen und welchen Behandlungsschritten:
- Anfängliche Analyse der Problematik
- Abklärung der problematischen Situation
- soziale Lebensbedingungen - Motivationale Analyse
- Was verstärkt den Einfluss auf das Verhalten der Patienten? - Entwicklungsanalyse
- Biologische, soziologische Veränderungen im Verhalten werden in ihrer Entwicklung und gegenseitigen Einflussnahme erfasst - Analyse der Selbstkontrolle
- Welche Selbstkontrollstrategien setzt der Patient wann und mit welchem Erfolg ein? - Analyse sozialer Bedingungen
- Überprüfung der zwischenmenschlichen Beziehungen, die auf dieses Verhalten einwirken - Analyse der sozialen, kulturellen und physikalischen Umwelt
- Überprüfung der Normen und Wertvorstellungen der Umwelt und des Patienten auf Diskrepanz und Übereinstimmung