Kommunikationstheorie

Grundlegende Kommunikationsmodelle

Das lineare Modell geht von einem Sender aus, der seine verschlüsselte Botschaft an einen Empfänger sendet, der diese entschlüsselt (interpretiert).

Das Regelkreis-Modell zieht den Prozess weiter, in dem es die Antwort des Empfängers einbezieht, die wiederum Auswirkung auf die neuerliche Reaktion des ursprünglichen Senders hat.

Transaktionale Modelle berücksichtigen die Tatsache, dass Kommunikation ein fortlaufender Prozess ist, der auch die Situation verändert.

Psychologie des ersten Eindrucks

Die sozialpsychologische Bedeutung des ersten Eindrucks von einer anderen Person liegt darin, dass die Interpretationsmuster dieser Eindrücke die weitere Wahrnehmung und Beurteilung beeinflussen, und damit auch die weitere Beziehung. Der erste Eindruck ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

  • Unmittelbarkeit und Sponatität (kann rational nicht gesteuert werden)
  • Kurzfristigkeit der Entstehung (man entwirft innerhalb kürzester Zeit ein "Bild" des anderen)
  • Einprägsamkeit (der erste Eindruck bleibt im Gedächnis haften)
  • Universalität (die Qualtität von ersten Eindrücken entsteht nicht nur bei Menschen sondern bei allen möglicher Reizkonfigurationen [Produkten, Unternhmen, Landschaften, Bauwerken, Kunstwerken, ...]
  • Überzeugung von der Richtigkeit des Eindrucks (Bedürfnis, dass der Eindruck bestätigt wird)
  • Nachhaltigkeit (es bedarf massiver anderer Erfahrungen, um an der Richtigkeit des ersten Eindrucks zu zweifeln)
  • Unvermeidbarkeit (der erste Eindruck ist grundsätzlich nicht vermeidbar)
  • Gegenseitigkeit (der erste Eindruck entsteht wechselseitig)

Bedeutungsaspekte interpersonaler Kommunikation

Schulz von Thun (1981, 1989) hat vier Bedeutungsaspekte der Kommunikation herausgearbeitet:

  • Sachinhalt (Worüber informiere ich)
  • Selbstoffenbarung (Was ich von mir selbst kundgebe)
  • Beziehung (Was ich von dir halte und wie ich zu dir stehe)
  • Appell (Wozu ich die veranlassen möchte, was ich von dir will)

Körpersprache

Die vereinfachte Annahme, es gäbe Zusammenhänge zwischen körperlichem Ausdruck und menschlichem Charakter konnte in empirischen Untersuchungen nicht nachgewiesen werden. Entscheidend ist die Frage, wie ein Bild des Anderen entsteht und es hat sich herausgestellt, dass das Urteil über die andere Person weniger über diese aussagt, als über den Wahrnehmenden (den Beurteiler).

Allgemeine Kommunikationsprobleme

Als Zeichen für Informationsüberlastung zählen das Vergessen oder Übersehen von Information, Auftreten von Fehlern, Aufschieben wichtiger Tätigkeiten, Filtern von Informationen oder aktives Vermeiden weiterer Information.

Dort wo Informationen bewusst zurückgehalten werden, entsteht ein günstiges Klima für Gerüchte. Ihre Intensität und Verbreitung hängt von der Bedeutsamkeit des Inhaltes ab. Die Verbreitung von Gerüchten geht exponentiell (immer schneller), in der Regel im horizontalen Informationsfluss (auf der selben Hierarchieebene). Mehrdeutige Inhalte verbreiten sich besser als klare Botschaften. Falsche Gerüchte können nur schwer durch richtige Information korrigiert werden.

Die selektive Wahrnehmung wird durch Einstellungen und Vorurteile beeinflusst. Vorurteile entstehen durch eine Attribuierung, die aus unterschiedlichen Quellen gespeist wird (soziale Identität, in-group, Religionsangehörigkeit, politische Einstellung, usw.).

Interkulturelle Kommunikation

Die Grundannahmen über eine Kultur wirken als "mentale Programmierung", die so fundamental ist, dass diese nur durch Schulung, Reflexion usw. langfristig verändert werden kann.
In jeder Kultur gibt es nicht-hinterfragte Grundannahmen, die von den Mitgliedern dieser Kultur geteilt werden. Diese Basisannahmen beziehen sich vor allem auf des Wesen des Menschen ind seine Stellung in der Natur sowie auf Raum und Zeit.

Kulturelle Selbstverständlichkeiten, wie das proxemische Verhalten

Proxemisches Verhalten

Abstandsverhalten, Lautstärke der Stimme usw. sind kulturell definiert und werden im Laufe der Sozialisation erworben. Sie sind kulturabhängig.